Anlässlich der Feiern zum Europatag am 9. Mai stand in Chartres Franz Stock im Mittelpunkt der Veranstaltungen. Eine Delegation des Franz-Stock-Komitees, an der Spitze Pfarrer Jung, war bei den verschiedenen Aktivitäten präsent.
Schon eine Woche vorher wurde im ehemaligen „Stacheldrahtseminar“, das Franz Stock als Kriegsgefangener von 1945-1947 geleitet hatte, eine Ausstellung zur Entwicklung der EU im Zusammenhang des Wirkens von Robert Schuman eröffnet. Dazu gab es eine Präsentation von unterschiedlichen Schülerarbeiten, die sich in Form von Glasmalereien mit dem Thema „Frieden“ auseinandersetzten.
Am Samstag hatte man neben dem Eingang zum Marktplatz nahe der Kathedrale einen großen Informationsstand mit Büchern und einer Auswahl verschiedener Broschüren über Franz Stock und Europa aufgebaut. Eine Schülergruppe der Europaklassen eines Gymnasiums konnte zusammen mit Mitgliedern der französischen Franz-Stock-Gesellschaft und sogar mit Bürgermeister Géroudet den zahlreichen Marktbesuchern in Gesprächen und mit Informationsmaterial die Bedeutung Franz Stocks näherbringen. Zeitweilig war daran auch der Bürgermeister der englischen Partnerstadt Chichester beteiligt.
Am Sonntag wurde mit einem speziellen Rahmenprogramm ein neuer „Radweg Franz Stock“ eröffnet, der vom „Stacheldrahtseminar“ zur Kirche Saint-Jean-Baptiste führt, in der Franz Stock seine letzte Ruhestätte gefunden hat. An der Spitze des Radfahrerfeldes befand sich Bürgermeister Géroudet zusammen mit der stellvertretenden Bürgermeisterin, Madame Mesnard.
Am Montagabend erfolgte im „Stacheldrahtseminar“ die Uraufführung der „Cantate pour la paix en Europe“ (Kantate für den Frieden in Europa) mit Chor, Orchester und Solisten im Gedenken an Franz Stock. Fast 500 Zuhörer, die aus Platzgründen zum Teil stehen mussten, waren von den Textaussagen und der künstlerischen Umsetzung überaus begeistert. Es ist geplant, die Kantate im nächsten Jahr auch in Neheim und Paderborn sowie in Speyer, der Partnerstadt von Chartres, aufzuführen.
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