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Auf den Spuren von Franz Stock

piktofranzstock.jpgFahrt nach Dortmund - "Auf den Spuren von Franz Stock"
am 09.05.2008

Seine erste Seelsorgetätigkeit nach seiner Priesterweihe im März 1932 übte Franz Stock in Dortmund-Eving aus. Ein Schwerpunkt seiner dortigen Arbeit war die Betreuung polnisch sprechender Bergleute.

Aus diesem Grunde bemühte er sich auch, deren Sprache zu lernen. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war Franz Stock von seiner Tätigkeit als Rektor der Katholischen Deutschen Gemeinde in Paris (1934-39) in seine Heimatdiözese zurückgerufen und mit einer seelsorgerischen Aufgabe in Dortmund-Bodelschwingh betraut worden. Aus diesem Grunde veranstalten wir in Verbindung mit dem Kath. Bildungswerk diese Fahrt. Sie wurde bewusst auf den Europatag gelegt. In Dortmund-Eving findet eine Begegnung mit Geistl. Rat Heinrich Diebecker statt. Nach dem Gespräch, einem Wortgottesdienst und einem gemeinsamen Mittagessen geht es weiter nach Dortmund-Bodelschwingh. Der Abschluss wird in Dortmund-Brackel sein, wo z. Zt. das neue Franz-Stock-Pfarrheim gebaut wird.

Anmeldungen bei Heinz Rosen

Veranstalter:
Franz-Stock-Komitee in Kooperation mit dem Kath. Bildungswerk Arnsberg-Sundern und der Auslandsgesellschaft NRW e.V., Dortmund

Bericht:

Das Franz-Stock-Komitee und die Katholische Bildungsstätte Arnsberg hatten eingeladen und eine kleine Gruppe Interessierter verfolgte die Spuren des Priesters Franz Stock (1904 - 1944)
in Dortmund.

Zur Erinnerung: Franz Stock, ein echter Neheimer Junge, war 1932 in Paderborn zum Priester geweiht worden und wurde zunächst in Effeln bei Anröchte als Hilfsgeistlicher, kurz darauf in Dortmund als Vikar eingesetzt. Schon zwei Jahre später erhielt er seine Ernennung zum Rektor der deutschen Mission in Paris. Zehn Jahre wirkte er dann - mit kurzen Unterbrechungen - in Frankreich und leistete Übermenschliches: als Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde, als Kriegs-Standortpfarrer, als Gefängnisseelsorger für unzählige von Deutschen verurteilte Franzosen, als Kriegsgefangener hinter Stacheldraht und schließlich als Regens eines Priesterseminars für deutsche kriegsgefangene Soldaten.

Im Stadtteil Dortmund-Brackel führte Arnold Sommer die Besucher an zwei Stätten des Gedenkens. In der „Friedenskirche" St. Nikolaus von der Flüe erinnert eine Säule an Männer und Frauen, die mutig für ihren Glauben eingetreten sind und teilweise sogar dafür in den Tod gingen. Neben bekannten Gegnern des Nationalsozialismus sind dort gleich untereinander Papst Johannes XXIII. und Franz Stock verewigt - sinnvollerweise, hatten sich doch beide in Paris kennen gelernt und der Papst über den deutschen Priester gesagt: „Franz Stock, das ist kein Name, das ist ein Programm." In St. Clemens wird zur Zeit ein neues Pfarrheim errichtet, das - wie das bisherige - den Namen Franz-Stock-Heim trägt. Hier erinnert eine kunstvolle Metallplastik und ein inzwischen weit verbreitetes Portrait Franz Stocks an den „Heiligen" aus Neheim.

Die Pfarrkirche St. Bonifatius in Kirchderne zeigt in einer großen Fensterrosette zahlreiche (kanonisierte und nicht kanonisierte) Persönlichkeiten der Kirche. So findet sich in einem der zehn runden Teilfenster neben Willi Graf (1918 - 1943; Mitglied der „Weißen Rose") und dem seligen Nikolaus Groß (1898 - 1945; Arbeiterführer, Journalist, Martyrer des Nationalsozialismus) auch das Portrait Abbé Stocks.

Die Gemeinde St. Barbara in Dortmund-Eving pflegt das Andenken ihres ehemaligen Vikars in einem Denkmal neben der Kirche sowie einem Portrait des damaligen Jungpriesters im Querschiff der Kirche. Hier war er auch Seelsorger für die polnisch sprechenden Bergarbeiter mit ihren Familienangehörigen. Für sein priesterliches Wirken erlernte er die polnische Sprache.

An dieser Stelle beeindruckten besonders die Erzählungen zweier Zeitzeugen, des Geistlichen Rates Pfr. i. R. Heinrich Diebecker (94) und des Gemeindemitgliedes Bernhardine Streich (85). Ihre Erinnerungen ließen den verborgenen wie auch den offenen Widerstand der Christen gegen die nationalsozialistische Ideologie deutlich werden. Frau Streich, die aus der Hand Franz Stocks die erste heilige Kommunion empfing, berichtete lebhaft über Religionsunterricht, Fahrten und Wanderungen mit ihrem damaligen Vikar. Voller Stolz zeigte sie ihr durch alle Kriegswirren gerettetes Poesiealbum mit der Eintragung Franz Stocks.

Einen sinnvollen Abschluss vermittelten die Eheleute Elisabeth und Dieter Tillmann nach dem gemeinsamen Mittagessen im Caritas-Seniorenzentrum Huckarde. Sie erinnerten an das Zwangsarbeiterlager Loh am Rand von Dorstfeld. Dort waren überwiegend junge Franzosen untergebracht. Heute erinnert eine Gedenktafel vor der Einfahrt der VDO-Produktionsanlagen für Messgeräte an das ehemalige Rüstungsindustrie-Projekt und die Ermordung einer Gruppe von Franzosen am Karfreitag 1945.

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