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Klausurtagung der Vorstände

Vorstandsvertreter des Komitees und der Les Amis während der Klausurtagung in Meschede 2015Vom 15. bis 17. November 2015 trafen sich Vorstandsmitgieder der Les Amis de Franz Stock für Frankreich (AFS) und des Franz-Stock-Komitees für Deutschland (FSK) zu ihrem regelmäßigen Austausch in Meschede.

Die Teilnehmer der Tagung aus Paris und Deutschland standen unter dem Eindruck der Ereignisse von Paris am vergangenen Wochenende. Dies führte jedoch nicht zu Resignation, sondern vielmehr fühlten sich alle noch mehr aufgerufen, im Sinne von Franz Stock sich für den Frieden in Europa und in der Welt einzusetzen. Denn die augenblicklichen Ereignisse gäben Anlass zur Befürchtung, dass ein Punkt erreicht sei, in dem das Lebenswerk von Franz Stock und derer, die in seinem Sinne wirkten, zerstört werde. Diese Überlegungen wurden jedoch nach kurzer Zeit überlagert durch die Frage, wie die beiden Komitees auf die Ereignisse in Paris vor dem Hintergrund eines bedrohten Friedens durch Hass reagieren sollten. Man beschloss folgende Resolution zu veröffentlichen:

„In den Jahren zwischen 1939 und 1948 hat der Priester Franz Stock eine Botschaft der Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland vorgelebt, in einem Augenblick, als Hass die Beziehung zwischen beiden Ländern bestimmte. Nun breitet sich eine Welle des Hasses in Europa aus. Das Franz-Stock-Komitee und die Amis de Franz Stock, die zu ihrem jährlichen Treffen in der Benediktinerabtei in Meschede zusammengekommen sind, appellieren an alle Europäer guten Willens, sich vom Verhalten des „Seelsorgers in der Hölle“ inspirieren zu lassen, um der dramatischen Situation, mit der wir konfrontiert sind, zu begegnen.“

In diesem Zusammenhang standen die Teilnehmer sowohl dem WDR-Fernsehen als auch Radio Sauerland Rede und Antwort.

(Der Beitrag des WDR, Sendung Lokalzeit Südwestfalen vom 16.11.2015 ist leider nicht mehr in der WDR-Mediathek abrufbar.)

Im Zentrum der geplanten Beratungen stand der Rückblick und die Bewertung von Veranstaltungen, die in der nahen Vergangenheit stattgefunden hatten. Weitere Planungen wurden vorgestellt und durch Begegnung die Zusammenarbeit weiter gestärkt.

  • Am Anfang stand ein Bericht über die Fortführung des Bemühens, in den Zentren der europäischen Verwaltung durch Benennung von Räumlichkeiten nach Franz Stock auf sein Wirken und seine Ziele hinzuweisen. Dies ist bei den vielen notwendigen Ansprechpartnern und Zuständigkeiten nicht einfach, aber es gibt Zeichen von gutem Fortschritt.
  • Die Arbeit an der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Tagebuchs von Franz Stock nimmt erfolgreiche Fortschritte und das Buch soll Ende Juni 2017 erscheinen. Es wird aus vier Teilen bestehen: 1. Stocks Tagebuch von 1941-1944 mit entsprechenden Fußnoten zu den erwähnten Personen und Fakten; 2. sein Tagebuch von Cherbourg als Kriegsgefangener; 3. ein Bericht über die Zeit vom Beginn des Stacheldrahtseminars bis zu seinem Tod; 4. seine Abschiedsrede an die Seminaristen. Die Einführung schreibt der Historiker Etienne Francois. Dazu zeigt eine Karte die Orte, an denen Franz Stock überall in Paris gewesen ist. Die Ausgabe des Buches soll zweisprachig erscheinen. Auch dieses Buch steht in der Reihe der Bemühungen, Franz Stock Europa näher zu bringen.
  • Geplant ist der Druck eines zweiten Buches über Franz Stock – ggf. zweisprachig –, das im Rahmen der Schülerarbeiten am Franz-Stock-Gymnasium Arnsberg entstanden ist.
  • Von der deutschen Übersetzung der Franz-Stock-Biographie von Raymond Loonbeek, die erst vor Kurzem erschienen ist, hat das Komitee bereits 500 Exemplare verkauft.
  • Hinsichtlich der Herausforderung der weiteren Geldschöpfung für das Stacheldrahtseminar sind von den AFS weitere Schritten unternommen worden. U.a. wurde ein Abkommen mit der Fondation du patrimoine geschlossen, um Geld für die Weiterarbeit am Stacheldrahtseminar / Europäische Begegnungsstätte Franz Stock Chartres zu erhalten. Von dort bekamen die AFS den Hinweis, durch besondere Aktionen finanzielle Unterstützung zu bekommen. Ein erstes Ergebnis sind die ‚Chartrenser’, sehr leckere Plätzchen, die mit einem kleine Aufschlag zugunsten des Stacheldrahtseminars in Chartres verkauft werden.
  • Veranstaltungen zu 70 Jahre Stacheldrahtseminar: Am 12.9. wurde die Eröffnung des Stacheldrahtseminars vor 70 Jahren feierlich begangen. Der Einleitungsvortrag über den Beginn des Seminars ist auf französischen Homepage zu lesen; es folgte eine Messe. Abends gab es ein Gedächtniskonzert, das aus Musik und der Lesung entsprechender Texte bestand. Weiter ist geplant anlässlich der Schließung des Stacheldrahtseminars vor 70 Jahren im Juni 2017 ein dt.-franz. Seminaristentreffen mit ausführlichem Programm – auch in Paris - zu veranstalten. Wegen der möglichen großen Zahl sollen nur Seminaristen aus Paderborn, Freiburg, Chartres und Paris, Orte die eng mit Franz Stock in Verbindung stehen, eingeladen werden. Es steht offen, inwieweit auch die Französische Militärseelsorge eingebunden werde soll bzw. kann.
  • Mitglieder des FSK berichteten über ihre Aktivitäten in Verbindung mit der Wanderausstellung in Freiburg und Miltenberg und den damit den damit verbundenen Aktivitäten und den Aktionen anlässlich des 50 jährigem Bestehens des Franz-Stock-Denkmals in Neheim.
  • Das Projekt einer Neukonzeption der Wanderausstellung wurde vorgestellt.
  • Informationen über die Planung unterschiedlicher Filmprojekte zu Franz Stock bzw. dem Stacheldrahtseminar ausgetauscht.

Begleitet wurde die Tagung durch eine Führung durch die Klosterkirche mit Informationen über die Abtei Königsmünster, die Teilnahme am Konventsamt, gemeinsamer Messe am Dienstagmorgen in der Marienkapelle und einem eindrucksvollen Gespräch mit Abt Aloysius, der viel Zeit für die Teilnehmer hatte. Dabei erfuhren sie, dass sein Wahlspruch lautet „Wandelt in der Liebe“. Was hätte nicht besser zur Menschen gepasst, die sich für das Wirken von Franz Stock einsetzen, der dafür ein Beispiel war?

Für Meschede als Tagungsort sprachen nicht nur die Nähe und der angemessene Rahmen der Abtei Königsmünster, vielmehr auch die Tatsache, dass dort indirekt eine Beziehung zu Franz Stock besteht: Einer der Unterstützer und Förderer von Franz Stock und des Stacheldrahtseminars von Le Coudray/Chartres und seiner Studenten war Abbé Pierre André, der damalige Sekretär des Bischofs von Chartres. Sein Vater war in der Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg gestorben und in Meschede, eben nicht weit von Neheim, der Heimatstadt von Franz Stock, begraben worden.

Das nächste Treffen wird im November 2016 in Amiens stattfinden. 

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