10 Jahre Gedenk- und Begegnungsstätte Franz Stock

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10 Jahre Gedenk- und Begegnungsstätte Franz Stock
vom 21. bis 23.09.2007 in 59755 Arnsberg-Neheim

Erzbischof Hans Josef BeckerBerichte:
Erzbistum Paderborn - Internet 21.09.2007

Erzbischof Hans-Josef Becker
Franz Stock wie ein leuchtender Stern der Menschenfreundlichkeit Gottes

Erzbischof Hans-Josef Becker während seiner Predigt in der St. Michaelskirche. Zum Gedenken an den in Neheim geborenen Priester Franz Stock war sein Bild vor dem Altarraum aufgestellt.

Neheim / Paderborn, 21. September 2007. „Unermüdlich und unerschrocken, tapfer und geduldig folgte Franz Stock seiner Berufung in der Nachfolge unseres Heilands Jesus Christus“, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker in seiner Predigt am Freitag in der St. Michaelskirche in Arnsberg-Neheim. Der uneigennützige und zutiefst im Evangelium wurzelnde „Dienst der Versöhnung“ von Abbé Stock sei es, der ihn bis heute und auch in Zukunft wie einen leuchtenden Stern der Menschenfreundlichkeit Gottes aufscheinen lasse. Mit einem Pontifikalamt mit Erzbischof Hans-Josef Becker und einem Begegnungsabend, bei dem die Schwester von Franz Stock, Theresia Stock, die Jugendjahre ihres Bruders vorstellte, wurde das 10jährige Bestehen der „Gedenk- und Begegnungsstätte Franz Stock“ in seinem Elternhaus und der 103. Geburtstag des 1948 in Paris verstorbenen Priesters des Erzbistums Paderborn gewürdigt.

Seine Berufung in die engere Nachfolge des Herrn habe Franz Stock bereits als junger Mensch erfahren, erinnerte Erzbischof Becker. Die Herkunft sei ihm dabei ein stabiles Werte- und Glaubensfundament gewesen. So habe er direkt nach dem Abitur den Weg als Theologiestudent hin zur Priesterweihe eingeschlagen, die er am 12. März 1932 im Paderborner Dom empfing. In der Biographie von Franz Stock zeige sich hier ein Aspekt der Nachfolge Jesu Christi, der über den zeitlichen Rahmen seiner Sendung hinaus reiche und auch heute noch anspreche und herausfordere: „Die Berufung setzt mitten im Leben eines Menschen an und ist mit seiner Herkunft verbunden“, so Erzbischof Becker.

elternhaus2.jpgTheresia Stock, die jüngste Schwester von Abbé Franz Stock, begrüßte Erzbischof Hans-Josef Becker im Elternhaus, das seit zehn Jahren „Gedenk- und Begegnungsstätte Franz Stock“ ist.

Seit 1934 habe Abbé Stock in seinem seelsorglichen Dienst als Rektor der deutschen Gemeinde in Paris ein weites Feld der Kommunikation zwischen Deutschen und Franzosen eröffnet. Er sei als „unermüdlicher Brückenbauer und priesterlicher Dolmetscher zwischen den Völkern“ für die ihm anvertrauten Menschen tätig gewesen, bis er aufgrund des Kriegsbeginns am 1. September 1939 Paris habe verlassen müssen, allerdings bereichert durch die Erfahrung, „dass das Reich Gottes keine Grenzen kennt und durch die Frohe Botschaft Jesu Menschen unterschiedlicher Herkunft und Prägung zueinander geführt und miteinander verbunden werden“, so Erzbischof Becker weiter. Das Leben von Franz Stock lasse so einen weiteren Aspekt einer Berufung erkennen, denn Berufung befreie aus den Grenzen der eigenen Lebenswelt und öffne Räume für ein umfassendes Miteinander im Reiche Gottes.

elternhaus3.jpgErzbischof Hans-Josef Becker feierte in Konzelebration mit zahlreichen Priestern, unter anderem dem Pfarrer der Kathedrale in Chartres, zum Gedenken an Abbé Franz Stock einen Gottesdienst.

Obwohl Franz Stock im August 1940 erneut zum Seelsorger der Deutschen in Paris ernannt worden sei, habe er nach der Besetzung der Stadt durch die Deutschen eine andere Gemeinde betreut: Als Standortpfarrer im Nebenamt habe seine aufreibende Tätigkeit in den Pariser Wehrmachtsgefängnissen begonnen, in denen er die Häftlinge betreut und die zum Tode Verurteilten auf ihrem letzten Weg begleitet habe. Seine Menschlichkeit und sein Zugehen auf andere – ohne Rücksicht auf die eigenen Bedürfnisse und Kräfte und oft mit hoher Risikobereitschaft – seien allseits geschätzt worden, so dass die Franzosen ihn als „Seelsorger der Hölle“ oder „Erzengel in der Hölle“ bezeichnet hätten. „Mit tiefem Gottvertrauen hat er seine mitunter quälende Berufung in der Kreuzesnachfolge gelebt und ist damit zu einem lichtvollen Symbol der Hoffnung und des Trostes für Tausende von Todgeweihten geworden“, sagte Erzbischof Becker. Seinen segensreichen Dienst in Frankreich habe Franz Stock trotz seiner angeschlagenen Gesundheit nach dem Ende des Krieges als Leiter des „Stacheldrahtseminars“ in Chartres fortgesetzt. Damit werde durch das Wirken von Abbé Franz Stock ein dritter Aspekt seiner Berufung deutlich: „Die Berufung gewinnt ihre Glaubwürdigkeit und Fruchtbarkeit im Dienst an den Notleidenden und Hilfsbedürftigen.“

An der Lebensgeschichte des aus Neheim stammenden Priesters Franz Stock werde auf beeindruckende und bewegende Weise deutlich, dass die „Grundsignatur der Berufung der Jünger“ bei einem jeden zu erkennen sei, der sich in die Nachfolge des Herrn rufen lasse, entfaltete Erzbischof Becker. „Danken wir in dieser Stunde am Geburtsort Franz Stocks für das Zeugnis des Lebens, das er den Menschen seiner Zeit gegeben hat und auch uns heute gibt. Bitten wir unseren Herrn Jesus Christus, dass er uns durch das bewegende Lebenszeugnis Abbé Stocks erkennen lässt, wie groß das Geheimnis der Berufung in seine Nachfolge ist und wie sehr wir seinem Willen entsprechen, wenn ein jeder von uns zur Dienerin oder zum Diener der Versöhnung und des Friedens im Großen und im Kleinen wird“, sagte Erzbischof Becker zum Abschluss seiner Predigt.

* Die Predigt von Erzbischof Becker als pdf-Datei

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Katholische Kirche im Privatfunk NRW
Radiosendung: Himmel und Erde vom 09.09.2007

* Beitrag zum hören (.wma-Datei) >>>

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Westfalenpost, Neheim-Hüsten, 24.09.2007

"Diener des Friedens und der Versöhnung"

wp24092007.jpeIn der Gedenkstätte (v. l.): Jean Mercier (Stock-Komitee Frankr.), Pfarrer Jung, Theresia Stock, Erzbischof Becker, Nicolas Villeroy de Galhau (Ehrenkomitee) und Rosemarie Goldner. Foto: Keller

Neheim. (KHK) Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der "Gedenk- und Begegnungsstätte Franz Stock" an der Neheimer Franz-Stock-Straße hielt Erzbischof Hans-Josef Becker ein Pontifikalamt in der St.-Michael-Kirche. Anschließend nahm er an einem Begegnungsabend im Elternhaus von Abbé Stock teil.

Franz Stocks Schwester Theresia erinnerte an die Kindheits- und Jugendjahre ihres Bruders. Die Gedenkfeier fand am 103. Geburtstag des Neheimer Gefangenenpriesters statt, der 1948 erst 44-jährig in Paris starb.

Seine eindrucksvolle Predigt hatte Erzbischof Becker dreigeteilt, in der er besonders den Dienst der Versöhnung von Abbé Stock hervorhob. Seine sauerländische Herkunft sei ihm dabei ein stabiles Werte- und Glaubensfundament gewesen. Becker bezeichnete Franz Stock als einen "unermüdlichen Brückenbauer und priesterlichen Dolmetscher zwischen den Völkern" und den ihm anvertrauten Menschen. Sein Leben lasse auch den Aspekt seiner Berufung erkennen: die Befreiung aus der eigenen Lebenswelt und Öffnung der Räume für ein umfassendes Miteinander im Reiche Gottes. Seinen segensreichen Dienst in Frankreich habe Stock trotz seiner angeschlagenen Gesundheit nach Ende des Krieges als Leiter des "Stacheldrahtseminars" in Chartres fortgesetzt, was den dritten Aspekt seiner Berufung verdeutliche: seinen Dienst an Notleidenden und Hilfsbedürftigen.

"Denken wir in dieser Stunde am Geburtsort Franz Stocks an das Zeugnis des Lebens, das er den Menschen seiner Zeit gegeben hat und auch uns heute gibt. In seiner Nachfolge kann jeder von uns ein Diener der Versöhnung und des Friedens sein", so Erzbischof Becker.

Der Ehrenvorsitzende der kirchlichen Stiftung "Gedenkstätte und Begegnungszentrum "Abbé Franz Stock", Leo Reiners, ließ die zehn Jahre des Bestehens noch einmal Revue passieren, in denen mehr als 2500 Personen, darunter auch 200 Franzosen, das Elternhaus Stocks besuchten.

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Westf. Rundschau, Neheim-Hüsten, 24.09.2007

Pionier deutsch-französischer Verständigung

Neheim. (JK) Die Berufung von Franz Stock war Thema der Predigt von Erzbischof Hans-Josef Becker in der St. Michaelkirche aus Anlass des 10-jährigen Bestehens der "Gedenk- und Begegnungsstätte Franz Stock" und mit Blick auf den 103. Geburtstag von Abbé Franz Stock.

"Ausgehend von seiner Heimatverbundenheit war Franz Stock später grenzüberschreitend tätig. Nach dem Krieg stand er im Dienst der Versöhnung zwischen Deutschen und Franzosen", ging der Erzbischof auf die Bedeutung des Geistlichen ein, "der Pionier der Deutsch-Französischen Verständigung". Aus seiner Biographie werde deutlich, dass die "Grundsignatur der Berufung der Jünger" bei einem jeden zu erkennen sei, der sich in der Nachfolge Jesu Christi rufen lasse. "Danken wir in dieser Stunde am Geburtsort Franz Stocks für das Zeugnis des Lebens, das er den Menschen seiner Zeit gegeben hat und auch uns heute gibt", sagte Erzbischof Becker zum Abschluss seiner Predigt.

Mit neun Geistlichen, darunter auch aus Chartres, wurde das Pontifikalamt gefeiert. Im Elternhaus von Franz Stock fand ein Begegnungsabend mit 40 Gästen statt. Dabei standen die Jugendjahre Stocks, vorgetragen von seiner Schwester Theresia Stock, im Vordergrund. Die sich anschließenden Gespräche, auch mit Jean Mircier, Sprecher des Franz-Stock-Komittes in Frankreich, dem Ehrenvorsitzenden Niclas Villeroy de Galhau und dem Dompfarrer von Chartres, Dominique Aubert, sowie den heimischen Pfarrern Reiners, Schnütgen, Oest und Zwingmann sowie Erzbischof Becker rundeten diesen Abend ab. Dass diese Begegnungsstätte eine große Resonanz erfährt, erläuterte Pfarrer i.R. Leo Reiners.

FAKTEN
# In den zehn Jahren als Stiftungsbesitz wurde die Gedenksstätte von 254 Gruppen und über 2500 Einzelpersonen besucht.
# Erzbischof Becker bezeichnete Franz Stock als "leuchtenden Stern der Menschlichkeit Gottes".
# Im Anton-Schwede-Haus wurde nach den Feierlichkeiten festgehalten, dass der Name Stock auch heute noch Programm ist.

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Vorberichte:
Veranstalter:
Stiftung Kuratorium Gedenk- und Begegnungszentrum Abbé Franz Stock

Im Rahmen des Jubiläums wird im Elternhaus und hier auf unserer Homepage eine Fotoausstellung aus der Jugendzeit von Abbé Franz Stock gezeigt.

Im Elternhaus von Franz Stock wurde vor 10 Jahren das Gedenk- und Begegnungszentrum im Erdgeschoß eingerichtet

In Verbindung mit dem 103. Geburtstag Franz Stocks am 21. September 2007 feiert die „Gedenkstätte und Begegnungszentrum Abbé Franz Stock„ ihr zehnjähriges Bestehen. Vor zehn Jahren hat die Eigentümerin Theresia Stock, einzig noch lebende Schwester Franz Stocks, eine Stiftung errichtet.

Entstehungsgeschichte
Das Gedenk- und Begegnungszentrum Abbé Franz Stock befindet sich im Elternhaus des Priesters Franz Stock, der durch seinen Dienst als Pfarrer der Deutschen Katholischen Gemeinde in Paris, als Gefängnisseelsorger während des Krieges und als Rektor des „Priesterseminars hinter Stacheldraht„ in Chartres bekannt geworden ist. Franz Stock wurde am 21.09.1904 geboren. Das Geburtshaus steht auf der Möhnestraße 56. Das Haus an der Franz-Stock-Straße 18 wurde 1913 gebaut. Hier ist Franz Stock mit seinen Geschwistern aufgewachsen. Nach seinem frühen Tod mit knapp 44 Jahren am 24.02.1948 kamen seine Möbel, Bücher und Bilder von Paris in sein Elternhaus. Seine Schwester Franziska, die ihm bereits in Dortmund-Eving und dann in Paris zur Seite gestanden hatte, nahm mit ihrem Mann, dem französischen Kunstmaler Pierre Savi, Wohnung in diesem Haus, später auch seine jüngste Schwester Theresia. Nach dem Tode der Eheleute Savi und dem Tod der anderen Geschwister machte Theresia Stock, der das Elternhaus von den Eltern übergeben worden war, aus dem Haus eine kirchliche Stiftung mit der Auflage, in der Erdgeschoßwohnung des Hauses eine „Gedenkstätte und Begegnungszentrum„ zum Andenken an den Priester Franz Stock zu unterhalten.

Zweck der Stiftung
In der Stiftungsurkunde wird über den Zweck der Stiftung gesagt: „Zur ständigen Erinnerung an Abbé Franz Stock, der als Seelsorger getragen von dem Gedanken des Friedens für die deutsch-französischen Verständigung und Aussöhnung gelebt, gewirkt und sich aufgeopfert hat, soll im Elternhaus in Arnsberg-Neheim eine Gedenk- und Begegnungsstätte eingerichtet werden. Außerdem soll das Erbe von Pierre Savi, Schwager von Franz Stock, Kunstmaler und Kulturreferent der Französischen Botschaft, bewahrt werden. Mit der Einrichtung soll ein weiterer Beitrag zur Völkerverständigung, insbesondere zwischen Franzosen und Deutschen geleistet werden.„ Die Stiftung versteht sich nicht nur als "Museum", sondern als Begegnungsstätte, d.h. als ein Ort, an dem auch heute Begegnung stattfindet.

Kuratorium
Für die Unterhaltung des Hauses ist der Kirchenvorstand St. Johannes zuständig, für die inhaltliche Gestaltung wurde ein Kuratorium eingerichtet. In diesem sind vertreten: die Familie Stock, die Kirchengemeinde St. Johannes, die Kirchengemeinde St. Michael (in deren Bereich das Haus liegt), die Stadt Arnsberg und das Franz-Stock-Komitee. Als Vorsitzender wurde Pfarrer Leo Reiners gewählt, der zwei Perioden von je vier Jahren den Vorsitz geführt hat. Sein Nachfolger ist Pfarrer Heinrich Oest (St. Michael). In den zehn Jahren des Bestehens haben viele Gruppen und Einzelpersonen das Elternhaus besucht. Zahlreiche Gruppen haben hier auch ihre Sitzungen abgehalten.

Schülergruppe im ElternhausIm Rahmen des Themas ,,Franz Stock“ besuchten Viertklässler der Grundschule St. Michael mit einigen (Groß-) Eltern, Praktikantin Anette v. Wendt und Gemeindereferentin Susanne Hardes das Elternhaus von Franz Stock. Dort wurden sie von Theresia Stock begrüßt, die es verstand, sehr anschaulich und spannend von ihrem Bruder zu erzählen.

Ablauf der Festtage
Die Feier des zehnjährigen Stiftungsbestehens umfaßt nun folgende Elemente:

Freitag, 21.09.2007 – die Bedeutung der Jugendjahre Abbé Stocks
Erzbischof Hans-Josef Becker feiert mit uns um 18.00 Uhr in der St.-Michael-Kirche ein Pontifikalamt zu Ehren Franz Stocks und seines geistig-spirituellen Vermächtnisses. - In einem anschließenden Begegnungsabend (mit geladenen Gästen) im Elternhaus soll die Bedeutung der Jugendjahre Abbé Stocks in Neheim ans Licht gehoben werden.

Samstag, 22.09.2007 – Die Bedeutung Franz Stocks damals und heute
Möglichkeit, die Begegnungsstätte im Elternhaus von 11 bis 14 Uhr zu besichtigen. Führungen werden angeboten. - Ab 17 Uhr wird es einen weiteren Begegnungsabend (mit geladenen Gästen) zum Thema „Die Bedeutung Abbé Franz Stocks damals und heute„ mit Vertretern der verschiedenen Verbände und Gruppierungen geben, u.a. mit Vertretern von Quickborn, von den Compagnons de Saint François sowie Schülern des Franz-Stock-Gymnasiums, die einige Passagen aus einem Theaterstück über Franz Stock an diesem Abend rezitieren werden.

Sonntag, 23.09.2007 - Resümee
Um 09.00 Uhr soll in der Heimatkirche von Abbé Franz Stock, in der St.-Johannes-Kirche (die St.-Michael-Kirche konnte er nicht mehr kennenlernen) eine Meßfeier zu seinen Ehren stattfinden. Gegen 10.30 Uhr ist ein Resümee-Treffen im Anton-Schwede-Haus (Alter Holzweg 12, gegenüber von St. Michael) vorbereitet. Die Tage enden mit einem gemeinsamen Mittagessen.

Zu diesem Wochenende wird auch eine Delegation aus Frankreich erwartet.

Der Focus dieses Wochenendes liegt eindeutig auf den Neheimer Jugendjahren von Franz Stock in ihrer zeit- und lebensgeschichtlichen Einordnung sowie in ihrer Programmatik. Wir alle dürfen gespannt sein, welche Erfahrungen er uns in diesen Tagen schenkt.

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Westfalenpost, Neheim-Hüsten, 11.09.2007

Ein Haus der Begegnung zwischen den Völkern

Neheim. (noa) Wenn sie von ihrem Bruder erzählt, gerät Theresia Stock schnell ins Schwärmen. Das Andenken an seine Arbeit und an ihn selbst - den Priester Franz Stock - zu bewahren, ist ihr eine echte Herzensangelegenheit. Deshalb hat sie vor zehn Jahren im gemeinsamen Elternhaus an der Franz-Stock-Straße eine Stiftung gegründet. Und damit das Haus zum Gedenk- und Begegnungszentrum gemacht. Der runde Geburtstag der Stiftung soll nun gefeiert werden.

"Dieses Haus war schon früher ein Ort der Begegnung", erinnert sich Franz Stocks jüngste Schwester an jene Zeit, in der französische Studenten zu Gast bei der Familie des später als Gefängnisseelsorgers von Chartres bekannt gewordenen Bruders auf dem Dachboden im Heu kampierten. "Es war ein Ort des Austauschs und der Völkerverständigung, und genau das wollte ich mit der Stiftung bewahren." Gleichzeitig ist das Haus auch ein Platz der Erinnerung an Pierre Savi, den Künstler und Schwager Franz Stocks, der hier einige Zeit lebte und arbeitete. Ein Ort der Geschichte einer Neheimer Familie, einer dessen Türen weiter offen stehen sollen für Völkerverständigung.

Gefeiert wird das zehnjährige Bestehen der Stiftung nun mit dem 103. Geburtstag Franz Stocks, am 21. September - mit einem Pontifikalamt, das Erzbischof Hans-Josef Becker zusammen mit der Gemeinde um 18 Uhr in der St.-Michael-Kirche feiert. Bei dem anschließenden Begegnungsabend mit geladenen Gästen im Elternhaus soll die Bedeutung der Jugendjahre Franz Stocks noch einmal beleuchtet werden.

Am Samstag, 22. September, besteht dann von 11 bis 14 Uhr die Möglichkeit, das Elternhaus des Neheimer Gefangenenpriesters zu besichtigen. Dazu werden auch Führungen angeboten. Ab 17 Uhr gibt es einen weiteren Begegnungsabend mit geladenen Gästen, bei dem Schüler des Franz-Stock-Gymnasiums aus einem Theaterstück über den Abbé rezitieren. Und zum Abschluss findet am Sonntag, 23. September, um 9 Uhr noch einmal eine Messe in der St.-Johannes-Kirche statt. "Der Focus der Veranstaltung liegt diesmal vor allem auf den Jugendjahren Franz Stocks", erklärte Pfarrer Heinrich Oest gestern bei der Vorstellung des Programms. "Sie werden dabei zeit- und lebensgeschichtlich eingeordnet."